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Auqust
1947
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Das städtische Schulwesen in
Innsbruck
l.
Teil
Die
städtischen Schnlgebäude und die allgemeine Schulvenvaltung
Von Dr.
Hermann
Rettmeyer.
Nach zwei Jahren Wiederanfban im städtischen
Schulwesen erscheint eo angebracht, einen Rückblick zu
halten, was in diesem Zeitraum geschehen ist und
welche 'Aussichten sich für die künftige Entwicklung anf
diesem Gebiet ergeben.
In den ersten Monaten nach dem Zusammenbruch
im Jahre 1915 ergab sich folgendes Bild:
Die Stadt Innsbruck besitzt 26 Schulgebäude, hie-
von waren
schwer bombenbeschädigt
.....
3
mittelmäsiig bombenbcschädigt
...
5
leicht bombenbescbädigt
......
14
von Besatznngotruppen belegt .
...
4
von Flüchtlingen belegt
....
.10
von sonstigen Einquartierungen belegt . 5
somit fast unbeschädigt nnr insgesamt vier Schul-
gcbäude. Von dcu < l städtischen Schultnrnhallcn und
Tnrnsälcn waren ansang? überhaupt keine beni'wbar.
Aus dieser Aufstellung geht wohl klar hervor, dasi
eo innuerhiu gan^ beträchtlicher A!lstreng»ngen aller
dabei beteiligte,, strafte bedllrste, um ternl
Ansang Oktober IN!.'» säst sänuliä>e Inn^bructcr
len, n>enn auck teiln^cise in anderen Scbnlgebändcn
und in eingcscbränkter ,vorm, zu eröfsucn. Iln engsten
O'inveriu'lnuen frischen allen Dienststelleu, ^cbnldirel-
tionen, Velnerscl'asl ulld ^cbülern ist es gelungen,
wenigstens die allergrobstcu Schäden nud .^inderni^e
zu beseitige!!, so
dai)
heute gesagt werden kann, dasi
die Schlllen wieder langsam ilir altes Gesieltt bekom¬
men, d. b. saubere ^assadcn, an^geinalte und instand
gesellte .'»tlassenräume und (^ällge, ordenlliä>e
^tloselle
nnd um das Schnlgebäude beruni Spielpläne und
Blumenschmuck.
Es soll dabei keineswegs verkannt werden, daß noch
sehr vieles anf diesem Gebiete zn tnn übrig bleibt,
aber trotzdem muß denjenigen, die mit der heutigen
Ansgestaltung der Schulen noch nicht zufrieden sind,
in Erinnerung gebracht werdcu, nicht zu vergessen, wie
die Schnlgebäude, besonders diejenigen, in welchen
Flüchtlingslager untergebracht waren, vor zwei Jah¬
ren ausgesehen haben: Wer damals Gelegenheit hatte,
solche (^bändc zu besichtigen, konnte folgende Beob¬
achtungen machen: Scharen von Wanzen krochen bei
hcllicktem Tage an den Wänden herum, sogar in den
Schulzinnnern wurden zwischen Zicgelstücken offene
Feuerstellcn errichtet, Fensterrahmen, Vänke, Tische,
Stühle nnd Türen wanderten kurzerhand in diese
idyllischen ^agerfener, die wissenschaftlichen Präparate,
oft in mühevoller jahrelanger Arbeit zusammengetra¬
gen, wurden mutwillig zerstört, alles nur irgendwie
Wertvolle gestohlen, Schlösser, Beschläge und Installa¬
tionsmaterial abmontiert nnd die Klosette zerschlagen.
Für die Schnlorgane war
co
überhanpt ein Risiko, sich
in derartigen Lagern blicken zu lasseu und wurden sie
mebr
als einmal sogar tätlich bei Inspektion^gangen
bedrobt. Dazn kam nocb, dasi fast dao gesainte Scbnl-
inventar bis in die entlegensten Berggemeinden Ti¬
rols verlagert war und erst in monatelangeu, wegen
Ben ^ in mangels und sonstigen Schwierigkeiten aufrei¬
benden Transporten in die Stadt ;>nückgebracbt wer¬
den konnte.
Nun siud iuzwlfcbeu zwei Jahre verstricken und es
wnrdcn in dieser Zeit fast sämtliebe Sebnlen nen aus¬
gemalt, grositeils mit Glas versehen, Fenster und Tür-
stöcke ausgebessert, Klosette installiert, lur; und gut
alleo versncbt,
um die Erinnerungen an den unseligen
Krieg und seine Auswirkungeil möglichst rasch zu be¬
seitigen.
Wenn heute immerhin ein Großteil der Schul-
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