Seite 2
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nummer
Andere Friedhöfe:
Peche Ferdinand, Univ.-Prof., Wohltäter der Ge¬
meinde
Wilton,
79 Jahre
all,
beigeselu
am 2!^,
April 1898.
Wiltener Friedhof t l.
Noßbach Heinrich Ritter v., Feldmarschallentnant nnd
Militärkommandant von Innsbruck, 78 Jahre
alt, beigesetzt am 2.
Via!
18li7
im alten Ätililärfriedhos.
Schidlach Franz Ritter v., Feldmarschallentnant,
Wohltäter der Gemeinde Wilten, 90 Jahre alt,
beigesetzt am 27.
Mai
1907
im alten Militärfriedhof.
Tenn Johann,
tiroler
Dichter nnd Freiheitssänger,
<>2
Jahre
alt,
beigeseln am 2. Ollodcr l^5>7
im alten Militärfriedhof.
Trat! Georg,
Philosoph
nnd Dichter, 27 Jahre all,
beigesetzt am 7. Oktober !92.">
im nenen Miihlaucr Friedhof.
plages Fran;,
Wohltäter, 77 ^ahre alt, beigesetzt am
19. Mär; 1899.
Mariahilfer Friedhof, Artade
lints.
it)
Josef Dr., volkstümlicher Arzt nud Wohltäter
der Ttadtgemeinde, 05> Jahre
alt,
beigesetzt am
28.
Mai Ì890.
Mariahilfer Friedhof, Artade
lints.
1050 Jahre Bchen
Im h^nriqon Iahrc bc^in^
dio
Bischofstadt Brircn
am Eisack mit vorschiodcncll festlichen Veranstaltnn^'n
ihre l<)5)(Xfahrfeier, worüber die hiesiqell Ta^es
zeitnnqen leider nnr spärlich berichteten. Die Haupt
und mqleich ^chlnßfeier mit einem qros^en histori
scheu 7^est;n,q, der Vinlveihnn^ des Michaelsbrunuen^
beim Weisen Turm nnd einer Festakademie mit Vor
lräqeu ans der ^tadtqeschichte fand aln 28. Oktober
stall.
Innsbruck ivar dabei dnrch Vizebnrqermeister
Heinrich 2ii ß vertreten. Taqs znvor hatte bereits
anch Biir,qermeister Dr.
(breiter
dein Oberhanpt
der jubilierenden Stadt, Dr.
Natale
Dander,
seine persönlichen wie auch die Mnckwnnsche der
tiro
lischen ^andecchanptstadt überbracht. Briren lvar ja
bis ;ur Teilnn^ des Landes der zuqehöriqe ^ischofsitz
und zahlreiche ältere Innsbrucker haben, ihre M)in
nasialstndien im „rhätischen Co'blenz" erlebt. —
^ine besondere kulturelle Höhe ieiqte die Tonder-
ausslellnivg „Brisen in Geschichte, Knnst nnd Wirt¬
schaft bis .180!)", die im Diözesaniuuscniii uuler^e
bracht war. In ihrem Nahmen wnrde aiul, efeu
nmkrän^t jene Ori^inalnrknnde vom
l!>.
September
'.UN qe;eiqt, mit der .^töni^ ,^ndwui das .^lind dem
Bischof.Zacharias von 3äbeu für
seine
arme, qüter
lose Kirche den Maierhof Prichsna, in der Grafschaft
des Natpod qeleqen, mit allen dazu qehöri^en^ebän
deu, leibeigenen, Zinsen, Weingärten, ^crgen, 3ä
lern,
Alpen, Forst nnd Iaqdrechten, Äckern, Wiesen
und Anen schenkte. Diese Schenknnq bildete die
Grundlage für die spätere fürstbischöflicho ^liesidenz
stadt Brir.en. lim das Jahr 990 verleqte dann Bi^
schof Albnin seinen 3ih von'Säben für ständig dort
hin. Dessen zweiter Nachfolger Heriwart begann
be
reits den Bau von Ringmauern, die Bischof Hartwig
ll022—M'i9) vollendete. Damit hotte ^rir.en
äns;erlich
also
bereits 200 Jahre vor Innsbruck den
Charakter einer Ttadt erhalten, ltiue eigentliche
Stadterhebnugsurknnde besitzt Briren jedoch nicht.
Pfarrer Dominikus Dietrich gestorben
Am 2<». Oktober erlag der Pfarrer von Wilteu,
Domiuikns Dietrich, als er sich nach einer wohlge
Inugenen Operatioir bereits ;ur Heimkehr in sein
Widnm rüstete, einem Plötzlichen Tchlaganfall. Da
niit starb eine der bcstbckannten nnd originellsten
Innsbrncker Persönlichkeiten, ja fand gcradezn ein
Abschnitt der Innsbrucker Kircheugeschichte seiu (5nde.
Zahllos mögen die Innsbrncker
sein,
denen Pfarrer
Dietrich im Lanfe des vergangenen halben Iahrhnu
derts in seiner stets gleichbleibenden. Freundlichkeit
uud Leutseligkeit Helfer und Berater war oder die
seine großzügige Freigebigkeit irgendwie unterstützte.
Nicht zuletzt waren es die Dienstboten nnd Ttndeu
ten,
denen er ein väterlicher Gönner und treuev
„Aller Herr" war.
Nominikns Dietrich war am U'..
December
>.^7l
in Hall geboren nnd schon im Alter von l^ wahren
i>^
das Ttift Wilten eingetreten; nachdem er l^'.ü» die
Priestenveihe empfangen hatte, übernahm er
gleiä,
ini
folgenden Jahre das Rektorat am theologischen
Hansstndinm. Zlvei Jahrzehnte
lang,
von l'.Ü l bis
!'.!!»!, versah er das Amt eines Stift^priors und
übernahm l9!i0 die Pfarre Wilten. Noch bis in die
letzten Tage feines arbeitsreichen Gebens versah er
nnentwcgt von frühmorgens bis spätabends seine
^eelsorgerpflichlen am Allar, ans der .'iianzel
loie
im
Beichtstuhl, bei Hochzeiten wie Beerdigungen. Noch
vor wenigen Monaten
feierte
er zu seiner großen
Frende das Wallfahrlsinbilänm der hl. Maria „nn°
ler
den
vier
^änlen" und erhoffte sich dadurch
eine
Nendelebnng dieser allehrloürdigen 'Gnadenstätte.
Aber auch außerhalb
seines
eigenen Pfarrfprengcls
war er rastlos
tätig,
wie etwa bei der ^'rbanung der
Notkirche Wilten «West oder der ^her^sientirche ans
der Hnugevburg, wo ev aus de>n Fresko Max. Weilers
mit dem
viel
angefeindelen ,,blanen Pfcrd", als 3tif^
ler
das .'itirchenmodell
hallend,
porträtgelreu davge
slelll
isl.
Als ^iitgründer des Piusvereines >var er
desse,,
e,srigster
Propagandaredner, l^ioße Verdienste
evioaib
er sich anch um den
Ban
des Notburgaheimes
am
^ninaiu,
nichi nundere um das Hans der
kathol.
Cludenlenoevbindnng
,,^eopoldina"
>l,
der Bürger
|
---|