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Amtsblatt 1954 Nr. 10 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer lO

Oktober 1954

17. Jahrgang

Aus dem Gemeinderat

Am 29. Juli 1954 versammelten sich die Gemeinde¬
räte im Musitvereinssaal zu einer kurzen Geschäfts¬
sitzung.

Vor Eingang in die Tagesordnung brachte Vgm.
Dr. Greiter zur Kenntnis, daß die Stadtgcmeinde
Innsbruck für die Opfer der Überschwemmungen
einen Betrag von 100.000.— Schilling an die Bun¬
desregierung überwiesen und der Bevölkerung der
betroffenen Gebiete ihre Anteilnahme ausgesprochen
hatte.

Der Bürgermeister ging sodann auf die in der Ge¬
meinderatssitzung am 4. Mai 1954 von GR. Pettauer
eingebrachten Anträge ein, die inzwischen folgende
Erledigung gefunden hatten:

Der Finanzausschuß hat festgestellt, daß die Be¬
strebungen sämtlicher Gemeinderäte auf die Schaffung
und Errichtung von Kindergärten und -horten ab¬
zielten und daß im Nahmen des Möglichen Gelder
dafür zur Verfügung gestellt werden.

Dem Antrag auf Errichtung einer Schule im Stadt¬
gebiet PulverturmHeilig-Iahr-Siedlung wurde be¬
reits entsprochen; die Schule ist im Bau.

Des weiteren hat der Finanzausschuß hinsichtlich
der Einsetzung von 5 Mill. Schilling im ordentlichen
Haushaltsplan für den sozialen Wohnungsbau be¬
schlossen, wie bisher zu verfahren, d. h. diesen Betrag
nicht als verlorenen Baukostenzuschuß zu verwenden.

Der Gemeinderat befaßte sich hierauf mit Anträ¬
gen des Stadtrates.-

Für die geschichtlichen Grabungen bei der Konzert-
turoe (2. Teil) wurde ein Beitrag von höchstens
55.000.— Schilling beschlossen, wenn das Land Tirol
einen gleich hohen Betrag gibt. Dem Antrag des
Stadtrates, unter gewissen Bedingungen zum Bau
des „Internationalen Stndentenhauses" einen Bei¬
lrag von ,^00.000. Schilling in zwei Raten zu leisten,
wurde einhellig zugestimmt.

Alis Vorschlag des Finanzalisschusses beschloß der
Gemeinderat für den Neubau der kaufmännischen
Berufsschule eine Pedarfszuweifung von 751.500.
Schilling. Für die bauliche Einrichtung der neuen
Schioeineschlachthalle wnrde ein Betrag von 1^1.500.
Schilling genehmigt. Dieser Genehmigung ging eine

Besichtigung des Schlachthofes zwecks Überprüfung
der notwendigen Ausgaben voraus. Auf Grund der
Vorschläge von Fachleuten wurde das neue Orgel-
bauwert für den Stadtsaal an die Firma Walcker H
Eo., Ludwigsburg, vergeben.

Nachtragskredite in der Höhe von 1,137.500.—
Schilling, aus dem Bau und der Einrichtung des
städt. Kinderheimes und Iugendhortes Pechegarten
notwendig geworden, wurden uach längerer Aus¬
sprache genehmigt. Zur Deckung bisher ungedeckter,
jedoch genehmigter Nachtragskredite für das Jahr
1953 wird ein Betrag von 13.946.938.— Schilling
aus dem Einnahmennachtrag herangezogen.

Schließlich wurde einer Reihe von Anträgen des
Bauausfchusses zugestimmt.

Die in der vorhergehenden Sitzung behandelte Ve-
zugsregelung für die Gemeindefunktionäre wurde
von Vgm. Dr. Greiter nochmals vorgetragen und der
damalige Beschluß mit Mehrheit zur Kenntnis ge¬
nommen.

Der Bürgermeister schloß die Sitzung mit Ferien¬
wünschen für die Gemeinderäte. Ech.

Die Sitzung des Gemeinderates der Landeshaupt¬
stadt Innsbruck am 14. Oktober 1954 begann mit
einer uertraulicheu Beratung, in welcher der Abschluß
einer Vereinbarung mit dem Lande Tirol über die
Tiwag-Frage behandelt wurde.

Die anschließende öffentliche Sitzung leitete Vgm.
Dr. Greller mit folgenden Gedentmorten für den kürz¬
lich verstorbenen Schulrat Friedrich Jaeger ein:

„Verehrter Gemeinderat! Zu Beginn unserer heu¬
tigen Sitznng gedenken wir eines Mannes, der vor
Jahren in unserer Körperschaft gewillt lind gearbeitet
hat und den wir in den letzten Tagen zu Grabe ge¬
tragen haben.

Schulrat Friedrich Jaeger ist ini 7l. Lebensjahr
verstorben. Er wurde im Juni I9l9 auf der Liste der
Deutsch-freiheitlichen Partei gewählt und verblieb bis
191^3 im Gemeindernt. in den er 19Ä) als Ersatzmann
alls kurze Zeit zuliiätehrte.

Er war Schulmann, sein Hnnptanliegen war die