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Innsbrucker Stadtnachrichten 1991 Nr. 12 - Stadtnachrichten - offizi...
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Liebe Mitbürger!

Wer das Tivoli-Fußballstadion
kennt, weiß um die Notwen¬
digkeit einer Totalsanierung
Bescheid. Dazu kommen die
strengen internationalen
Richtlinien der UEFA: Ab
1995 sind aus Sicherheitsgrün¬
den nur mehr Sitzplätze ge¬
stattet. Damit ist ein Neubau
erforderlich, der nach einer
Studie der Universität bei ei¬
nem Fassungsvermögen von
rund 20.000 Sitzplätzen einen
Auf wand von 220 Mio. S netto
(ohne Steuern) erfordert.
Nach drei gemeinsamen
Wien-Reisen mit LHStv. Ing.
Helmut Mader und mehreren
Gesprächen mit Minister Ettl
steht fest, daß Innsbruck für
die Fußball-Europameister¬
schaft 1996 als Austragungs¬
ort vorgeschlagen wird. Dann
hängt es vom Internationalen
Fußballverband ab, ob Öster¬
reich im Juni 1992 den Zu¬
schlag erhält.

Als Bürgermeister erhoffe ich
mir den Zuschlag für Öster¬
reich, denn dies würde bedeu¬
ten, daß der Bund einen Zu¬
schuß von 50 Prozent bzw. von
110 Mio. S leistet. Neben den
finanziellen Überlegungen ha¬
be ich immer die sportlichen
Aspekte betont und darauf
hingewiesen, daß Innsbruck
mit sieben Meistertiteln und
sechs Cupsiegen nach Rapid
Wien und Austria Wien Öster¬
reichs erfolgreichste Vereins¬
mannschaft ist. Wenn ich an
die großen finanziellen Zu¬
wendungen des Bundes für
andere Stadien denke, dann
hat sich auch Innsbruck auf¬
grund seiner Verdienste für
den österreichischen Fußball
eine Mitfinanzierung des Bun¬
des verdient!

VKZ: Drei neue Radwegachsen im Plan
Rennweggarage schafft Fußgängern Raum

Kongreßhaus, Theater, Stadtsäle brauchen sie dringend — Platz vor Hofburg autofrei!

(Eiz) Neben dem Anwohnerpar¬
ken (siehe Seite 1) stellte der
Sonder-Stadtsenat zum Ver¬
kehrskonzept (VKZ) am 14. No¬
vember weitere Weichen in Rich¬
tung Verkehrsberuhigung und
Förderung des nichtmotorisier¬
ten Individualverkehrs: Die Pla¬
nung für drei große Radwegach¬
sen läuft. Ihr Verlauf:

Andechsstraße, Prinz-Eugen-
Straße und Erzherzog-Eugen-
Straße;

Langstraße, Pembaurstraße,
Bienerstraße, Ing.-Etzel-Straße,
Karl-Kapferer-Straße bis zum
Inn,

und vom Olympischen Dorf
nach Amras im Bereich des DEZ.
Dazu wird an vorbereitenden
Maßnahmen für den Autobahn-
Anschluß Mitte gearbeitet (hier

graben und Museumstraße samt
dem Knoten bei der Bahnunter¬
führung. Schließlich sollen in der
Innenstadt Straßenschleifen den
Durchzugsverkehr unterbinden.
Im VKZ sehen die Planer auch
die Rennweggarage als eine wich¬
tige Maßnahme vor: Das Kon¬
greßhaus, das Landestheater, die
Stadtsäle als Veranstaltungszen¬
tren benötigen sie dringend —
sieht man von der Altstadt ab.
Die öffentliche Diskussion (und
die Proteste dagegen) übersehen,
daß gerade diese Garage eine
Verkehrsberuhi-gung in der In¬
nenstadt bringt. Die Zufahrt zur
Garage erfolgt über den Renn¬
weg; der Platz vor der Hofburg
wird, von Autos befreit, den Fu߬
gängern gehören: Ein unschätz¬
barer Gewinn.

Die Rennweggarage soll den Platz zwischen Hofburg und Landestheater
von Autos befreien: Diese „Rückeroberung" von Straßenraum für Fu߬
gänger wäre ein Gewinn für die Lebensqualität in der Stadt (EUskases)

Das VKZ ist ein vernetztes Sy¬
stem. Man kann nur schwer eine
Maßnahme in Frage stellen, ohne
den Erfolg des Ganzen zu gefähr¬
den.

Im Jänner 1992 findet zum Ver¬
kehrskonzept ein Sonder-
Gemeinderat statt, in dem alle
Fragen gründlich diskutiert wer¬
den. Die generelle Linie bleibt
klar, weil sich alle maßgebenden
politischen Kräfte zur Verkehrs¬
beruhigung und damit zur Um¬
setzung des VKZ bekennen
auch, wenn dies für Einzelne Op¬
fer verlangt.

Vorrang für IVB:
Halbj ahreskarten
jetzt verlängern!

Wer mit der Zeit geht, fährt mit
Bus und Straßenbahn! Kluge
kaufen oder verlängern jetzt ihre
Halbjahres- und Jahreskarten
der IVB: Die IVB haben dafür ei¬
ne zusätzliche Servicestelle in ih¬
rem Verwaltungsgebäude, Pa¬
storstraße 5 (bei der Wütener Ba¬
silika) eingerichtet, die Montag
bis Donnerstag von 7.30 bis 16.30
Uhr (am Freitag bis 12.00 Uhr)
geöffnet hält (am 24., 27. und 31.
Dezember bis 12.00 Uhr). Die
Innsbruck-Information, Burg¬
graben 3, verkauft und verlängert
ebenfalls IVB-Jahres- und Halb¬
jahreskarten; wegen des starken
Touristenandranges jedoch nicht
zwischen dem 27. Dezember und
3. Jänner. Bitte um Verständ¬
nis!

sieht das VKZ einen Park-and-
Ride-Parkplatz vor). Eine
ÖPNV-Nahverkehrsstudie ist im
Entstehen. Die Führung der Stra¬
ßenbahnlinie 1 in der Innenstadt
wird geprüft (möglich: Museum¬
straße — Burggraben — Markt¬
graben — Innrain in die Bürger¬
straße). Die Herzog-Otto-Straße
muß für den Verkehr in beiden
Richtungen umorganisiert wer¬
den; eine neue Hochwasser¬
schutzmauer muß damit koordi¬
niert werden. Die Planungen zum
Umbau des Straßenzuges Bürger¬
straße — Maximilian- und Salur-
ner Straße für den Beidrichtungs-
verkehr laufen ebenso wie für den
Umbau (Rückbau!) von Burg-

Anträge für Anwohnerparkkarte
sind ab sofort möglich

Innenstadtbewohner, die in
einer der vier „Berechti¬
gungszonen" wohnen (Plan
und Erläuterung auf Seite
12/13), können ab 18. De¬
zember beim Straßen- und
Verkehrsamt, Maria-There-
sien-Straße 22,1. Stock, eine
Anwohnerparkkarte bean¬
tragen, mit der sie ihren Pkw
in ihrer Berechtigungszone
zeitlich unbegrenzt abstellen
dürfen. Das Antragsformular
kann gleich im Straßen- und

Verkehrsamt ausgefüllt wer¬
den; mitzubringen ist nur die
Autozulassung und eine 120-S-
Bundesstempelmarke. Wer dies
brieflich tun will, muß eine be¬
glaubigte Fotokopie der Zulas¬
sung beilegen. Die Jahresge¬
bühr beträgt 960 S, dazu kom¬
men 700 S Verwaltungsabgabe
und 120 S Bundesstempelmar¬
ke, zusammen somit 1.780 S. —
Achtung! Die Frage des ordent¬
lichen Wohnsitzes wird genau
geprüft!

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 12

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