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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd. 04 (1878)
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und Winke erhalten und daraus deutlich sehen, dass alte Kunst¬
werke auch für moderne Zwecke nützlich verwendet werden können.
Von Seite des Oesterreiehischen Museums werden vorzugsweise
ältere Gegenstände zur Ausstellung gesendet werden, an welche
sich einige moderne Erzeugnisse aus dem Besitze des Museums
anschliessen, welche für Tirol praktische Bedeutung haben."

Torf in Tirol, Die statistische Abtheilung des k. k.
Ackerbauministeriums veröffentlicht folgende Daten über die Torf¬
gewinnung in Oesterreich. Nächst Böhmen ist Tirol mit Vorarl¬
berg das ergiebigste Produktionsland in Oesterreich. Es werden
hier in 12 Bezirken mehr als 29 Millionen Torfziegel jährlich ge¬
wonnen; und zwar sind die wichtigsten Bezirke Tione (Fiavó) mit
über 3 Mill. ; Bregenz (Hochkrummbach, Krummbach, Unterlangen-
egg, Bildstein, Doren, Hard, Lautrach) mit über 4 Mill. ; Feldkirch
(Altach, Mäder, Götzis, Dornbirn, Hohenems, Koblach) mit über
21 Mill. Stück. In Deutschtirol produciren vorwiegend der Be¬
zirk Keutte (Heiterwang, Schattwald), in kleinen Dimensionen die
Bezirke Imst (Tarrenz), Innsbruck (Lans, Seefeld), Landeck (Fliess)
und Meran (Schluderns). Von dem früher betriebenen Torfstich im
Bezirk Eattenberg (Mosern) ist dagegen nichts berichtet. Die
Qualität des Torfes differirt ziemlich erheblich. In Lans und
Seefeld haben 290 kg Torf den Brennwerth eines Festmeters
Fichtenholz; in Schluderns 330 kg; dagegen kommen in Tarrenz,
Fliess, Heiterwang und Schattwald erst 380 kg Torf einem Meter
Brennholz gleich. Der vorarlbergische Torf differirt zwischen 335
und 350 kg auf den Meter. Die Torfgewinnung wird im ganzen
Lande überwiegend von kleineren Grundbesitzern betrieben. Nur
der Torfstich in Fiavé ist als einheitliches grosses Unternehmen
organisirt. T. JB.

Der JRöhrerbühel, am nordöstlichen Ausläufer des Salven¬
stocks gelegen, ist ein vom Jahre 1540 an betriebenes Bergwerk
auf Silber, Kupfer, Schwerspath, Alabaster und Kochsalz. In dem
Zeitraum von 1550 bis 1606 war die Ausbeute an Silber 593,624 Mark
10 Loth. Im Jahre 1552 allein betrug die Ausbeute an Silber
22,913 Mark. An Kupfer wird die Ausbeute vom J. 1563 bis 1607
auf 3,103,375 Ctr. 45 1 /* % und daran im J. 1565 auf, 10,375
Centner 58 x /2 W angegeben. Im J. 1597 arbeiteten 1615 Knappen
in diesen Gruben. Die grösste Ausbeute ergab sich bis 1630.
Später nahm der Bergsegen ab ; die Gewältigung der Grubenwasser
wurde wegen übergrosser Tiefe der Schächte (der Schacht zu St.
Daniel war 496*/s ° und der Heiliggeist-Schacht sogar 502 3 /4 °,
also 98 ° unter der Meeresfläche eingesenkt) fast unmöglich und
die Förderung der Erze so kostspielig, dass die enormen Auslagen
nach und nach allen Gewinn verschlangen. Im J. 1750 stand